Unser "Hotel" vom Meer aus gesehen – in schöner Lage außerhalb vom Ort, mit herrlichem Strand, ohne Lärm und Halligalli und ohne anderen Hotelburgen in der Nähe.
Das Hotel "Kermia Beach" besteht aus lauter kleinen Bungalows, komplett ausgestattet mit kleiner Küchenzeile samt Herd, Mikrowelle/Backofen und – sehr praktisch – Kühlschrank.
Blick vom Strand auf "Kap Gréko", der südöstlichen Spitze Zyperns. Am Sandstrand lässt es sich prima aushalten, die kleine Bucht ist durch einen Natursteinwall vom offenen Meer abgeschirmt.
Mit 19 °C ist das Wasser doch noch etwas frisch, aber zum Abhängen auf der Luftmatratze reicht's allemal.
Ein Spaziergang von etwa einer Dreiviertelstunde führt über einen bequemen, gepflasterten Weg an der Küste entlang nach Agya Napa.
Eine kleine Erfrischung am Wegesrand: frisch gepresster Orangensaft! Mmmh...
Ebenfalls am Wegesrand: lokale Fauna.
Agya Napa hat zwar einen schönen, langen Sandstrand, aber auch einen Haufen von Hotels – nicht unbedingt mein Geschmack. Der Ort besteht dementsprechend aus einer Aneinanderreihung von Pubs, Bars, Kneipen, Cafés, Clubs usw., das Nachtleben dürfte im Sommer Mallorca, Ibiza & Co. locker in den Schatten stellen. Auf Fotos sei an dieser Stelle verzichtet...
Agya Napa hat aber auch einige wenige historische Bauten, hier das kleine mittelalterliche Kloster (nicht mehr als solches genutzt) mit hübsch angelegtem Innenhof.
Der Südosten Zyperns ist landwirtschaftlich geprägt. Zu unserer Überraschung wurden gerade die Getreidefelder geerntet – wohlgemerkt Ende April! Bekannt sind auch die leckeren zypriotischen Kartoffeln, die bis zu dreimal pro Jahr aus der roten Erde geerntet werden.
Per Mietwagen (mal wieder Linksverkehr) haben wir die Insel erkundet. Der Südosten Zyperns hatte zwar unserer Einschätzung nach das bessere Wetter und die schönsten Strände, dafür aber den Nachteil, dass er für Ausflüge ziemlich abgelegen ist.
Der große Dorfplatz von Paralímni mit zwei (von drei) Kirchen.
Kleine Kostprobe lokaler Spezialitäten: Soutzouko – aufgefädelte Mandeln, umgeben von einer eingedickten, getrockneten Schicht Traubensaft (nicht besonders lecker...)
Abendstimmung: Die kleine Kapelle Profítis Ilías in Protarás – der mit Abstand schönste Anblick in diesem ansonsten von Hotels und Neubauten geprägten Ort, der vor gut 15 Jahren ein kleines Bauerndorf gewesen sein soll.
Die letzten Sonnenstrahlen über der Ostküste Zyperns. Wie überall ein paar Breitengrade näher am Äquator ist auch auf Zypern die Zeit der Dämmerung sehr kurz, binnen einer Stunde wird es dunkel, und das dazu noch recht früh: ab ca. 20 Uhr ist Nacht.
Einer der Höhepunkte des Urlaubs: eine eintägige Bustour in den türkisch besetzten Teil der Insel. Solche Ausflüge sind erst seit etwa einem Jahr überhaupt möglich, und inzwischen gibt es auch mehr als nur einen Grenzübergang. Das Bild zeigt ein paar Hotels in der "Geisterstadt" Famagusta. Diese Stadt war vor dem türkischen Einmarsch 1974 das touristische Zentrum Zyperns und ist seither abgesperrtes Gebiet mit hunderten leer stehenden und verfallenden Häusern. Den Begriff "Geisterstadt" hat ein skandinavischer Journalist geprägt, der 3 Jahre nach dem Krieg als einer der ersten Reporter Famagusta besichtigen durfte und davon berichtete – alles sah noch so aus wie am Tag des Überfalls, die Tische waren noch gedeckt, Lichter brannten noch, die Wäsche hing an der Leine.
Ein Blick auf das Meer verrät, warum Famagusta früher ein beliebtes Reiseziel war...
Wenig Skrupel: Aus der gotischen Nikolaus-Kathedrale machten die Türken die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee – Türme ab, Dach begradigt, Minarett dran, fertig.
Auch im Innenraum ging man wenig respektvoll mit dem christlichen Inventar um: Bänke raus, Teppich rein, Kreuze weg, Wandmalereien weiß übertüncht – fertig ist die Moschee. Bitte die Schuhe ausziehen...
Im Frühjahr in den Süden reisen hat seine klaren Vorzüge: Alles steht in Pracht und Blüte, hier auf dem Dorfplatz im alten Teil Famagustas.
Auch das bietet Zypern: Ausgrabungen von Überbleibseln römischer Vergangenheit. Hier ein Blick auf die Reste des "Gymnasiums" in Salamis.
Eine alte römische Latrine – hier konnten mehrere Dutzend Männer nebeneinander sitzend ihren Geschäften nachgehen...
Das alte Theater von Salamis. Wir lernen: Was wir Deutschen gerne als "Amphitheater" bezeichnen, ist eine Arena, in der die Zuschauer ringsherum sitzen. Man sitzt einander gegenüber, und das wird durch "amphi" (griechisch für "zweiseitig, von beiden oder allen Seiten") ausgedrückt (ein Krug ist folgerichtig nur dann eine Amphore, wenn er zwei Henkel hat). Eine solche halbkreisförmige Anordnung wie im Bild ist also kein Amphitheater, sondern schlicht das Theater. Dieses bot in seinen ursprünglichen Ausmaßen mit über 20 m Höhe sage und schreibe 15.000 Zuschauern Platz. Ich habe das nicht glauben wollen und überschlagsmäßig die im jetzigen Zustand verfügbaren Sitzplätze abgeschätzt und kam auf immerhin ca. 3.000.
Ein Blick "hinter" das Theater macht deutlich: Die ursprüngliche Außenwand ist etliche Meter von der jetzigen entfernt; d. h. was heute an Sitzreihen übrig ist, ist nur ein kleiner Teil vom Ganzen.
Keryneia an der Nordküste Zyperns (im türkisch besetzten Teil), ein hübsches Städtchen mit Charme.
Der kleine Hafen von Keryneia spiegelt das südländische Flair wider, das der türkische Teil Zyperns noch in einer ursprünglicheren Form zu bieten hat.
Ein Traum von einem Segelboot, oder?
Ein kleines Museum in Keryneia zeigt die gut erhaltenen Überreste eines Schiffs, das vor etwa 2.400 Jahren vor der Küste gesunken war und vor einigen Jahren geborgen wurde.
Die Ladung aus dem 5. Jh. v. Chr. war noch weitgehend intakt, hier ein Dutzend Amphoren (zwei Henkel!), in einer nachgestellten Szene festgezurrt wie damals.
Teile der geborgenen Ladung: Feigensamen, Olivenkerne, Traubenkerne, Mandeln – über 2.000 Jahre alt!
Die sehr schöne Klosterruine in Bélapais aus dem 13. Jh. gilt als der am romantischsten gelegene Bau Zyperns aus dem Mittelalter.
Der Innenhof der gotischen Klosterruine Bélapais im Licht der Nachmittagssonne.
Ausblick
Da ist Leben in den alten Gemäuern.
Blick vom Ort Bélapais auf das Pentadáktylos-Gebirge an der Nordküste Zyperns.
Verzögerung bei der Rückkehr in den griechischen Teil Zyperns: Nach Passieren des türkischen Grenzübergangs müssen wir den Bus aus dem Nordteil wieder verlassen, aber der Bus aus dem Süden ist noch nicht da. Wir warten im "Niemandsland", bis der Bus kommt und uns wieder zu den Hotels bringt.
Zurück im griechischen und damit christlichen Teil Zyperns. In vielen Städtchen, aber auch in kleinen Dörfern finden wir recht neu erscheinende, allesamt sehr großzügig gebaute orthodoxe Kirchen – auch wenn der Ort bereits eine kleinere, alte Kirche hat. Die Größe der Gebäude lässt vermuten, dass die Gemeinde ein großes Einzugsgebiet hat – aber weit gefehlt, im nächsten Ort steht auch so eine Kirche, oder es wird gerade eine gebaut!
In den Kirchen ist die Ausstattung stark katholisch-orthodox geprägt: Heiligendarstellungen, Ikonen, Wandmalereien, Reliquien.
Solche für unseren Geschmack kitschig anmutende Osterdekoration findet man in jedem Ort: überdimensionale Hühner, Küken und Häschen, die Disney nicht schmucker hätte gestalten können, dazu stets rote Eier. Das Wochenende um den 30. April 2005 war das Osterwochenende der Orthodoxen, entsprechend fand man Gruppen wie diese überall.
Zwischen all den Ausflügen darf aber auch die Erholung nicht zu kurz kommen, schließlich will man es ja auch genießen, am Meer zu sein.
Unter Palmen
Bizarre Felsstrukturen an der Küste, das Wasser glasklar.
Nächster Ausflug: Koúrion, eine der sehenswertesten archäologischen Stätten an der Südküste, westlich von Limassol. Die Überreste des Haus des Eustolios werden mit einer gewaltigen Bogendachkonstruktion vor der Verwitterung geschützt.
Beeindruckend sind die vielen, gut erhaltenen Bodenmosaike im Haus des Eustolios. Sie stammen aus dem frühen 5. Jh., also aus frühchristlicher Zeit.
Auch in Koúrion gibt es Überreste eines Theaters – wie man sieht, in traumhafter Lage!
Im Westen von Limassol ist die Küste steiler und von Felsklippen geprägt.
"Siesta" im Schatten eines Baumes.
"Governor's Beach", ein einzigartiger Abschnitt von kleinen, dunkelsandigen Stränden und weißen Felsen. Die Abendsonne wirft leider nur Schatten auf den Strand, hier sollte man wohl besser morgens hinfahren.
Eine Tour durch das Tróodos-Gebirge, hier die sehr abgelegene und unscheinbar wirkende Kirche Asinoú. Ihren Schatz bewahrt sie im Inneren...
Die Wände im Inneren der Asinoú-Kirche sind über und über mit Fresken bemalt (im Bild ein Ausschnitt aus einer Szene). Die ätesten stammen aus den Jahren 1105/1106, und sie erstrahlen in einer Farbenpracht fast so wie am ersten Tag – einer der größten Kunstschätze der Insel, zu Recht Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Ein weiteres Highlight im Tróodos-Gebirge: Zyperns berühmtestes Kloster Kykko.
Imposante Mosaiken bereits am Eingang. Wie man sieht, ist das Kykko-Kloster sehr beliebt, auch wenn die kurvenreiche Strecke dorthin sicherlich keine besonders angenehme Busfahrt erlaubt.
Der Innenhof des Kykko-Klosters wirkt aufgeräumt, die Galerie im ersten Geschoss ist über und über mit Mosaiken verziert. Zutritt ist nur "in angemessener Kleidung" erlaubt.
Das Innere der Kirche im Kloster Kykko ist ein Prunkstück in purem Gold. Im Vordergrund der für das Osterfest geschmückte Altar.
Im Kloster ist Sex tabu – aber das gilt offensichtlich nicht für alle Bewohner. Hier der ausgesprochen niedliche Beweis...
Der Ort Omodos lag eigentlich nicht auf unserer Strecke, der Abstecher dorthin hat sich aber gelohnt: der Dorfplatz, die Platía.
Café an der Platía in Omodos – Treffpunkt für Einheimische und Touristen.
Alte Weinpresse in Omodos.
Renaturalisierung: ehemaliges Asbest-Abbaugebiet im Tróodos-Gebirge
Ein typischer Ort im Tróodos-Gebirge, mit der obligatorischen großen Kirche.
Zurück an der Küste: Der malerische Flusshafen Pótamos tou Liopetríou mit hunderten von kleinen Booten.
Feinster Sandstrand auch westlich von Agya Napa.
Auch Agya Napa hat sich für das Osterfest herausgeputzt, es gibt Live-Musik, Tänze von Trachtengruppen, kleine, würzig-süß schmeckende Brotstücke – und natürlich die Hühnerdekoration samt roten Eiern.
Letzter Tag, letzter Ausflug: Das Mönchskloster Moni Stavrovouniou, auf einem Kegelberg gelegen mit phänomenalem Rundumblick. Eintritt ebenfalls nur "in angemessener Kleidung" – allerdings nur für Männer...!
Zeit für den Abschied: Ein letzter Blick auf die Moschee Hala Sultan Tekkesi in der Nähe des Flughafens von Larnaka.
|