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Mein Lächeln

Erinnerst du dich an das Lächeln in meinem Gesicht?
Es ist verschwunden, es ist nicht mehr dort.
Ich hoffe, es macht nur eine kleine Pause
Und bleibt nicht für immer fort.

Für die anderen Gesichter nehm' ich eine Lächel-Kopie
Das muß reichen, das muß es tun.
Man kennt mich nur lächelnd, so fragt man nicht
Und ich kann in meiner Trauer ruhn.

Was ist passiert? Du sagst, du weißt noch nicht
Ob du kommen wirst, hierher zu mir.
Das wirft so viele Fragen auf, was stimmt da nicht
Und überhaupt, wie sehr fehl' ich dir?

Wie kann das sein, wer ist schuld,
Wer hat es soweit kommen lassen?
Daß ich mich so in dich verknall
Und dachte, wir würden zueinander passen.

Mein Lächeln wich und auf die Stirn
Ziehn sorgenvolle Falten.
Ist schon dahin, was kaum begann
Und alles wieder beim alten?

Weißt du noch, dies Lächeln in meinem Gesicht?
Es ist verschwunden, ist nicht an seinem Ort.
Ich hoffe, es macht nur eine kleine Pause
Und ist zur Not auch ohne dich bald wieder dort.

Mario Haßler

Geschrieben am 20. November 1994. M. wollte eigentlich am nächsten Wochenende mich wieder besuchen kommen. Aber ich habe ein ungutes Gefühl, habe die Ahnung, dass nichts draus wird. Sie machte am Telefon so Andeutungen, sie müsse sich noch etwas überlegen. Ich kann nichts weiter, als auf ihre nächste Mail warten, und diese Hilflosigkeit ist schrecklich.
Wenn sie absagt, werde ich sie nicht umstimmen. Das hat nichts mit Stolz zu tun, es ist Respekt vor einer Entscheidung.
Ich habe mich heute mit Musizieren zu beruhigen versucht, aber die Gedanken wandern im Kreis. Nebenbei nehme ich noch Kassetten auf, die ich ihr eigentlich bei ihrem Besuch schenken wollte. Kommt sie nicht, werde ich sie ihr wohl schicken.

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erstellt: 15.07.01 / geändert: 11.05.05
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