Ente / Gans

Dieses Menü klingt für Ungeübte vielleicht zunächst abschreckend. Lasst euch gesagt sein: Es ist total einfach und super lecker! Auch hier ist der größte Haken die Zeit – die Zubereitung ist etwas aufwändig, aber trotzdem auch von Anfängern zu bewältigen. Bei guter Vorbereitung kann man nebenher gemütlich etwas spielen und sich vom Duft betören lassen. Ich mache seit ein paar Jahren mindestens einmal im Winter dieses Essen für gute Freunde.

Zubereitung:

Zutaten für 2–4 Personen:	Anweisungen
1 Ente (oder Gans)	innen und außen mit Wasser abwaschen, mit
Salz und Pfeffer	einreiben und in Form bringen (Keulen mit einem Faden zusammenbinden).
	Mit dem Rücken nach oben in einen Bräter legen und
2–3 Möhren,
2–3 Schalotten oder Zwiebeln	grob zerkleinert hinzugeben.
1 Tasse Wasser	hinzugeben, in den Backofen schieben und bei 200–220 °C 1 bis 2,5 Stunden braten. Zwischendurch (alle 15 bis 30 Minuten) den Braten mit der sich ansammelnden Flüssigkeit übergießen. Bei Bedarf mehr Wasser hinzufügen (Erfahrung: Soße kann man nie genug haben!).
	In der Zwischenzeit
1 frischen Rotkohl	kleinschneiden und raspeln (Handschuhe tragen, um blaue Finger zu vermeiden), mit
2 EL Gänseschmalz	anbraten, etwas Wasser hinzufügen und zusammen mit
ca. 6 Nelken,
ca. 5 Lorbeerblätter (getrocknet)	dünsten. Später etwas
Weinessig	hinzufügen und mit Salz und Pfeffer kräftig abschmecken. Nicht zu lange kochen lassen, lieber unterbrechen und am Ende nochmal erhitzen.
	Wenn die Haut braun wird, Ente aus dem Ofen nehmen und mit einem Holzstäbchen (Zahnstocher) prüfen, ob sie gar ist (reinpieksen, rausziehen: wenn das glatt geht, ist sie gar). Ente auf den Rost des Backofens legen und im zurückgeschalteten Ofen noch ein paar Minuten knusprig werden lassen.
	In der Zwischenzeit die Soße herrichten: Bratensud in einen Topf umfüllen,
1–2 Tassen Wasser	hinzufügen und und leicht aufkochen. Mit einer Kelle das Fett vorsichtig von oben abschöpfen.
1 Schuss Rotwein	hinzufügen, mit
Soßenbinder	(z. B. Mondamin fix Soßenbinder) nach Anleitung binden.
Semmelknödel	Klöße nach Wunsch zubereiten und alles gleichzeitig servieren.

Anmerkungen:

• Für zwei gute Esser nehme man eine Ente (1,6 bis 2 kg), bei vier Personen eine Gans. Man bekommt sie immer "küchenfertig", das heißt: gerupft, ausgenommen und ohne Kopf und Beine.
• Meiner bisherigen Erfahrung nach unterscheiden sich frisches und tiefgefrorenes Geflügel vor allem Preis – im Geschmack jedoch kaum. Hier mag jeder selbst entscheiden. Tiefkühlgeflügel ohne Verpackung auftauen, ca. 1 Tag vorher (steht auf der Verpackung). Nicht vergessen, das Tütchen mit den Innereien herauszunehmen!
• Die Garzeit lässt sich leider nicht genauer angeben: Große Vögel brauchen tendenziell länger als kleine, Tiefkühlware länger als frische. Deine Gäste sollten also Verständnis mitbringen, wenn das Essen statt um 19:30 Uhr erst um 20:30 Uhr auf dem Tisch ist. Unterschätze die kleinen Arbeiten nebenher nicht und fang früh genug an. Oder reiche Aperitivs.
• Für die Soße nimmt man natürlich den gleichen Wein, den man auch zum Essen reicht.
• Tipp: Wenn man die Nelken in einem Teeei in den Rotkohl hängt, kann man sie anschließend bequem wieder entfernen.
• Es gibt noch viele Varianten, vor allem mit Füllungen. Meine Meinung: Ente "natur", selbst zubereitet, ist so lecker, dass man gar nicht viel zu experimentieren braucht.
• Übriger Rotkohl lässt sich prima portionsweise einfrieren.

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